Auf der Suche nach dem Traumberuf
Berufsausbildung zum Landwirt nicht nur für Hofbesitzer interessant
Jugendliche auf der Suche nach ihrem Traumberuf haben in Bayern die Wahl zwischen mehr als 300 dualen Ausbildungsberufen. Dazu gehören auch die 15 Grünen Berufe im Agrarbereich und der Hauswirtschaft: zum Beispiel Landwirt/-in, Forstwirt/-in, Gärtner/-in, Hauswirtschafter/-in oder auch Winzer/-in und Fischwirt/-in – alles Berufe, die zahlreiche, zukunftsfähige Perspektiven bieten.
Die Ausbildungsberaterin an der Regierung von Unterfranken, Anne Lutz, hat den Auszubildenden in der Landwirtschaft Korbinian Saar aus Stadtlauringen auf seinem Ausbildungsbetrieb besucht und zu seinen Erfahrungen in der Ausbildung befragt.
Korbinian ist, wie Anne Lutz bestätigt, einer von immer mehr werdenden Auszubildenden, die keine sogenannte Hofnachfolger sind.
Er absolviert aktuell die Ausbildung zum Landwirt im dritten Lehrjahr am Betrieb von Hubert Hauck in Gerolzhofen. Die Berufsschule besucht er einmal wöchentlich in Schweinfurt. Korbinian Saar hat sich bewusst für die Ausbildung zum Landwirt entschieden, obwohl er nicht aus einem landwirtschaftlichen Betrieb stammt. Fragen zu seiner Berufswahl, was ihm an der Ausbildung besonders Spaß macht und wie es nach der Ausbildung weitergeht, hat er gerne beantwortet.
Ich habe schon als Jugendlicher immer auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Nachbarortschaft mitgeholfen. Irgendwann stand dann die Entscheidung an, was ich nach dem Schulabschluss lernen möchte. Nachdem mir die Arbeit in der Landwirtschaft viel Spaß gemacht hatte, kam ich zu dem Entschluss, mein Hobby zum Beruf machen zu wollen.
Mir war es wichtig, einen Beruf zu lernen, der mir Freude bereitet und bei dem ich jeden Tag gerne zur Arbeit gehe. Auch das Lernen fällt natürlich leichter, wenn entsprechendes Interesse da ist.
Nach dem Berufsgrundschuljahr an der Berufsschule Alfons Goppel in Schweinfurt habe ich das erste betriebliche Lehrjahr bei dem Betrieb Reß in Sulzdorf absolviert, bei dem ich schon einige Zeit mitgeholfen habe. Bei der Betriebswahl für das zweite betriebliche Lehrjahr hat mich dann der Seniorchef unterstützt, der den Betrieb Hauck kannte und mir diesen empfohlen hat.
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, Praktika bei verschiedenen Betrieben zu machen. Wenn es möglich ist, auch regelmäßig mitarbeiten, zum Beispiel am Wochenende. Da die Arbeit in der Landwirtschaft über das Jahr gesehen sehr abwechslungsreich ist, kann man sich so am besten ein Bild von der Ausbildung machen.
Spaß an der Arbeit mit Tieren, in der Natur aber auch mit modernster Technik. Auch eine gewisse Portion Durchhaltevermögen und Flexibilität sind gefragt. Gerade während der Ente ist es eine arbeitsintensive Zeit, was sich aber über das Jahr gesehen wieder ausgleicht.
Die Herausforderung liegt eigentlich darin, dass der Beruf so vielseitig ist. Das macht die Ausbildung anspruchsvoll, aber auch interessant. Die Abläufe auf einem landwirtschaftlichen Betrieb zu verstehen, zu entscheiden, wann welche Arbeit sinnvoll ist, das bringt dann irgendwann die Erfahrung.
Am meisten Spaß macht mir, dass nicht jeder Tag gleich ist. Es warten immer neue Herausforderungen. Genau die bereits beschriebene Vielseitigkeit finde ich gut, den Wechsel zwischen der Arbeit im Stall mit den Tieren und auf dem Feld mit dem Einsatz großer Maschinen.
Wenn man Interesse am Beruf Landwirt/-in hat und mit Leidenschaft den Beruf ausübt, stehen einem nach der Ausbildung alle Wege offen. Landwirte sind gesucht, auch im vor- oder nachgelagerten Bereich. Wichtig ist es aus meiner Sicht, einen Beruf zu lernen, der einem Spaß macht.
Da fällt mir die Schlepperdemo nach Nürnberg ein. Zu sehen, wie viele Landwirte zusammenhalten und das gleiche Ziel verfolgen, war ein einprägendes Erlebnis, das mich beeindruckt hat.
Vorurteile gab es durch die ländliche Prägung keine. Dass ich auch mal mehr Zeit investiere als andere in ihrem Ausbildungsberuf, können jedoch nicht alle nachvollziehen. Aber sie sehen, dass ich den Beruf mit Leidenschaft ausübe und das ist das wichtigste. Auch meine Eltern haben meinen Berufswunsch deshalb von Anfang an unterstützt.
Ich möchte nach der Berufsausbildung an die Technikerschule nach Triesdorf gehen. Davor ist ein Praxisjahr erforderlich, welches ich auf meinem ersten Lehrbetrieb verbringen werde. Aus meiner Sicht ist es schon wichtig, an die Berufsausbildung noch eine Fortbildung anzuhängen, sei es die Meisterprüfung oder eben wie in meinem Fall der Technikerabschluss. Dadurch ergeben sich neue berufliche Möglichkeiten, das Wissen wird vertieft und man lernt neue Leute kennen.
Ansprechpartner
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Anne Lutz
Regierung von Unterfranken
SG 61 Bildung in der Land- und Hauswirtschaft
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Tel.: 0931-380-6256
E-Mail: anne.lutz@reg-ufr.bayern.de